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TBC Staff

Alte Religion oder Wiederaufblühen des Goldenen Kalbs?

Jene goldenen Kälber sind wieder da! Gott rette uns vor ihnen! Durch Lehre - durch Lehren der Wahrheit der Bibel als dem wahren Wort Gottes, lernen Menschen und leben, und gedeihen Nationen. - J. Sidlow Baxter, Explore the Book, Vol. 4, p. 96, 1960

Nur einen Orangenwurf weg von Walt Disneys Vision von Utopia, rivalisiert eine neue „Reiseziel" Attraktion mit den nächtlichen Feuerwerken von Orlandos spektakulärsten Unterhaltungsangeboten. Weniger als 60 Meilen westlich von „Fantasmic!" (wo Mickey Mouse die Hauptrolle als „Zauberlehrling" innehat) hat ein kanadischer „Heilungsevangelist" das benachbarte Lakeland, Florida, in ein neues „Charismagisches Königreich" verwandelt. Den ganzen Sommer lang (oder so lange, wie der „Geist" weht und die Massen anzieht), führt Todd Bentley jede Nacht den Vorsitz über das „Frische Feuerwerk" eines phantastischen Werkes. Zunehmend freudig begrüßt als ein Prophet der modernen Zeit hat Todd Bentleys „übertragbare Heilungssalbung" Tausende aus der ganzen Welt dazu gebracht, Heim und Familie zu verlassen, und buchstäblich draußen unter der „Herrlichkeitswolke" bei dem jüngsten „Ausgießen" des Latter-Rain Revival (LRR - Spätregenerweckung) zu campen.

Wie Salomon jedoch im Buch der Prediger aufzeichnete, „gibt [es] nichts Neues unter der Sonne" (Pred 1,9). Auch im sonnigen Lakeland passiert nichts „Neues"; während die menschlichen Gefäße gewechselt haben, haben sich die alten Lehren, die aus diesen „prophetischen" Gefäßen verabreicht werden, nicht geändert. Der „neue Wein", der bei Bentleys nächtlichem „Frisches Feuer" Treffen ausgeschenkt wird, ist weder neu noch „göttlich", sondern eine berauscht machender Verschnitt von effektvoller Darbietung, Manipulation und „Geistern" aus der Frucht des neognostischen („neues Wissen") Mystizismus.

In der Tat, der Zustand der Kirche heute ist so wie der Zustand von Israel, als Jeremia, der „weinende Prophet", klagte, „Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen: Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen mit ihrer Unterstützung; und mein Volk liebt es so" (Jer 5,30-31). Es ist in der Tat etwas „Entsetzliches und Abscheuliches", Videos von Bentleys bizarrem Verhalten zu sehen - und von den wild anbetenden Massen, die eine eifrige und hoffnungsvolle Pilgerreise zu dem neuesten Zirkus machen und auf Lakeland treffen. Das „Wunder" dieses Phänomens ist nicht das angebliche (oder sogar tatsächliche) Auftreten von Heilungen und Manifestationen, sondern dass Tausende um Tausende von Zeichensucher aus der ganzen Welt herströmen, um „zu kommen und etwas zu kriegen" (in Bentleys Einladungsworten) von dieser „übertragbaren Verleihung", welche anscheinend nach seinem Willens verabreicht wird. Vorbei ist die bescheidene Gebetskraft, von der unser Herr uns ein Beispiel gegeben hat: „Vater, wenn es dein Wille ist". Das wurde ersetzt durch die Ekstase und Kraft des Menschen im Gebet, der auffordert, „Ich verfüge und verkünde!" (natürlich wird Jesus Namen angefügt). Und wie in den Tagen von Jeremia, sind die Priester des Spätregens selbsternannte „Apostel", die „Herrschaft ausüben", indem sie ihren eigenen Verschnitt der neognostischen „Erleuchtung" austeilen, während sie biblische Unterscheidung zensieren.

Falls eine gute Frucht aus Todd Bentleys „Karneval" gekommen ist, ist es die, dass gerade die Macht des Internets, die geholfen hat, diese angebliche Erweckung der „dritten Welle" zu weltweitem Beifall zu katapultieren, auch treue Wächter in die Lage versetzt hat, „Prüft alles, das Gute behaltet" (1Thes 5,21) durchzuführen. Diese Schriftstelle steht in großem Gegensatz zu Bentleys „Rechtfertigung" für das verhedderte Durcheinander von Leibern auf seiner Bühne, wenn er sorglos Zeichensucher von seiner von Engeln bevollmächtigten Kanzel „tötet", während er heiser ruft, „Versucht nicht einmal, das rauszukriegen!" Es ist willkommen, dass die Technik es einer wachsenden Menge ermöglicht hat, ihren eigenen Test an Bentleys schriftlichen Werken, Geschimpfe und Raserei durchzuführen, welche nach dem Standard der Schrift „gewogen... und zu leicht erfunden" wurden. Eine rasche Suche auf Google oder YouTube ergibt Dutzende, wenn nicht Hunderte Treffer, wo unterscheidende Gläubige Videoclips, Bentley Zitate und biblische Kommentare ins Internet gestellt haben, die die Dunkelheit dessen enthüllen, was vorgibt Licht zu sein (Matthäus 6,23)

Dieses öffentliche Schwurgerichtsverfahren (ein biblisches Prinzip), wird jedoch durch eine Verteidigungsmaßnahme leicht behindert: Bentley kündigte neulich an, dass alles Material, was als „zu kontrovers" angesehen wird - einschließlich seiner Zeugnisse von Treffen mit Engelwesen - aus seiner Webseite herausgeholt wird. Es scheint, dass zu viele „Angstgegründete" oder „selbstgerechte" (Begriffe, die er verwendet, um jene zu verspotten, die vorsichtig oder kritisch sind) Gläubige seine Begegnungen mit Engeln des Lichtes außerhalb des Körpers in Frage stellten, deren „neue Offenbarungen" schwerwiegende lehrmäßige Bedenken hervorrufen. Statt fest bei seinen Überzeugungen zu bleiben, reißt dieser angebliche Prophet Gottes einfach sein „Anstoß erregendes Material" aus der öffentlichen Sicht heraus, um das Verursachen von „Spaltung" unter denen zu vermeiden, die entweder zu schwach oder „nicht bereit" sind, höheres Wissen zu empfangen, das von seinen „Stunden langen" tranceähnlichen Meditationen kommt. Obwohl er annimmt, er würde auf diese Weise mit Christus kommunizieren, ist Bentley eindeutig Lügengeistern unterlegen, die ihn getäuscht lassen, und andere täuschen (1 Timotheus 4,1; 2 Timotheus 3,13).

Ähnliche ausweichende Handlungen wurden von der Spätregenprophetin und begeisterten Bentley Unterstützerin Patricia King durchgeführt, die von ihrer Webseite ebenfalls „kontroverse" Lehren über das Auferwecken der Toten und Kommunikation mit [gestorbenen] Heiligen zurückzog, obgleich sie behauptet, „Ich glaube daran, dass der Herr auf göttliche Weise Besuche von Der Großen Wolke der Zeugen freigibt" (angeblich fühlbare, wirkliche Begegnungen mit Geistern von verstorbenen biblischen Heiligen und Angehörigen). Um den eigenen „Glauben", an die Auferstehung der Toten zu festigen, hat King empfohlen, mit den im Straßenverkehr getöteten Tieren anfangen zu üben. Sie schrieb, „Ich glaube daran, dass eine Person aus den Toten auferweckt und dann gerettet werden kann". Als man sie mit Hebräer 9,27 und anderen Schriftstellen konfrontierte, tat sie nicht Buße oder nahm irgendeine dieser falschen Lehren zurück, sondern stellte einfach fest, „Ich ließ verfrüht... zu viel zur gleichen Zeit, zu bald, einige der falschen Personen an [diesen] Themen teilhaben". Mit anderen Worten, „Es ist nicht mein Fehler, sie verstehen es nicht, aber weil ihr ‚natürlicher Geist' es nicht aufnehmen kann, nehme ich es... vorerst weg".

Es liegt nicht daran, dass die zur Unterscheidung fähigen Gläubigen die Realität von geistlichen Begegnungen dieser Männer und Frauen anzweifeln, denn gefallene Engel haben mit der Menschheit in zahlreichen Formen seit dem Garten Eden kommuniziert. Stattdessen führt ein Vergleich von Bentleys und Kings Lehren und Zeugnissen mit der Schrift zu ernsthaften Bedenken, ob sie voll der Knechtschaft des Okkultismus entkommen sind, vor der sie nach ihrer Behauptung gerettet worden waren. Indem der Apostel Paulus warnte, „Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft" (Apg 20,29-30). Überdies ist die Popularität eines Propheten oder seiner Lehre kein Maß für Wahrheit. In der Tat sagt die Schrift das Gegenteil vorher: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden (1Tim 4,1)

Gläubige, die auf biblischer Grundlage diese und andere „Offenbarungen" ablehnen, werden angeklagt, den Heiligen Geist zu ersticken, und jene, die versuchen, biblische Korrektur anzubringen, haben nach ihrer Aussage einen „Isebel Geist" (Bob Jones, geistlicher Mentor vieler Neopropheten, sagt, sollte jemand ein negatives Wort sagen, dann ist er der Hexerei schuldig.) In Wahrheit sind es die „Zeloten" des LRR, die eine höhere Autorität und „Weisheit" als die Schrift für sich beanspruchen, welche unterscheidende Gläubige anleitet, „überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung" (2Tim 4,2). Während sich viele Pfarrer irrtümlich vor dem Altar der akademischen Welt gebeugt haben, sind die Neoapostel nicht weniger elitär, indem sie ihre Netzwerke gegen die bloßen „Muggel" des Evangelikalismus aufgestellt haben. Während sie beanspruchen, mit Fürstentümern und Gewalten in der geistlichen Welt zu kämpfen, sind sie ironischerweise dabei, „gegen den Stachel auszuschlagen" (Apg 26,14), indem sie jene verfolgen, die auf „dem völlig gewissen prophetischen Wort" fest stehen, was nach der Schrift sogar das Zeugnis der Augenzeugen von Christi Verklärung übertrifft (2 Petr 1,16-21). In verblassendem und pathetischem Gegensatz zu der blendenden Herrlichkeit Gottes, wie es damals bezeugt wurde, bestehen die „besten" Manifestationen, die Propheten der Spätregenerweckung heute hervorgezaubert haben, in bloßem „Herrlichkeitsstaub" oder „blauem Nebel" oder „Duftöl", das auf ihre Treffen herabsinkt. Gewiss ist das nicht die Schechina Herrlichkeit Gottes (wie sie behaupten), sondern stattdessen Schikane, Zauberei oder von beidem etwas.

Leider ist, wie wir gesehen haben, solche Ignoranz und Einfalt ein Zeichen der Zeiten: „Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen" (Mt 16,4). Indem sie Gläubige mit „höherem" oder „verborgenem" Wissen von einem „geheimen Ort" verlocken, der jedem zugänglich ist, der sich „christus" in „Meditation" hingibt, passen Propheten des LRR auf Christi Beschreibung dessen, der „nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber" (Joh 10,1). Und bezüglich zur Herde, die „unbemerkt" (Jud 1,4) weggestohlen wird, zeigt diese Hauptbeschäftigung mit Manifestationen über Manna nur, dass der „unstillbare Hunger" vieler, die dieser Bewegung folgen, kein gesunder Appetit für das Fleisch von Gottes Wort ist, sondern in Wirklichkeit eine Lust nach der verbotenen Frucht.

Wie die Israeliten, die ungeduldig wurden, dass das Wort Gottes zu ihnen herunterkommt, und wie Benny Hinn, der rief, „Ich brauche im Himmel kein Gold. Ich muss es jetzt haben!" strengt sich die heutige Spätregen „Ausgießung" in Lakeland an, ihre eigene magische „Königreich-Jetzt" Utopie zur Welt zu bringen und zu bauen, dessen „Maskottchen" (wenn eines auszuwählen wäre), auch Ohren haben würde - die Ohren eines Goldenen Kalbes.

-Mark Dinsmore